Bericht Quooker PingPongParkinson German Open 2023 in Düsseldorf

„Wahnsinn…“ Mit diesem Gedanken betraten Claudia Rehr und Anke Leidenberger aus dem PingPongParkinson Stützpunkt in Dietersheim vor einer Woche, am 18.05.23, zusammen das Tischtennis-Zentrum Düsseldorf.

Gemeinsam mit ihren Mixed-Doppel-Partnern Gunnar Sahr (mit Claudia) und Alexander Meister (mit Anke) stellten sie sich an der langen Schlange an, um sich für die „Quooker German Open 2023“ im PingPongParkinson zu akkreditieren.

Der Beginn einer unglaublichen Reise…

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Foto: Privat

In der Halle tummeln sich 199 Spielerinnen und Spieler aus Deutschland und zahlreichen anderen Nationen, um an den internationalen Deutschen Meisterschaften im Tischtennis gegen Parkinson teilzunehmen. Schnell ist klar, die Gemeinschaft der AthletInnen ist eine große Familie, die neben der Parkinsonerkrankung so vieles mehr teilt:

Freude, Aufgeregtheit, Zuversicht, Kampfgeist und Lust am Tischtennis.

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Quelle: PingPongPhoto.de

Am ersten Tag stehen die Vorrunden im Einzel Damen und Herren in allen Klassen an. Sowohl Claudia Rehr und Anke Leidenberger, als auch ihre beiden Mitstreiter konnten diese erfolgreich meistern und qualifizierten sich weiter.

Am zweiten Spieltag mussten sich die AthletInnen dann in allen 3 Disziplinen beweisen. Claudia Rehr und Anke Leidenberger starteten erfolgreich in die Doppelrunde und konnten diese souverän als Gruppensieger beenden (Giersch/Latzke: 0:3, Dill/Schlautmann: 0:3 und Hermann/Stahlberg 1:3).

Leider traf die beiden Freundinnen dann das Lospech, so dass sie beide im Damen Einzel gegeneinander antreten mussten. Mit schwerem Herzen und fairem Spiel landete Rehr schließlich auf Platz 3 der Gruppe, während Leidenberger sich für das Viertelfinale qualifizieren konnte.

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Foto: Privat

Den Abschluss dieses Wettkampftages bildete dann die Mixed-Vorrunde, die Claudia Rehr und Gunnar Sahr meisterten.

Auch Anke Leidenberger konnte mit ihrem Doppelpartner Alexander Meister punkten. Leider endete für beide Mixed-Teams die Reise im Halbfinale. Rehr/Sahr unterlagen den späteren Erstplatzierten Scheurig/Nierzwicki knapp mit 2:3.

Das Halbfinale Leidenberger/Meister gegen Schunk/Herrmann endete 0:3.

Doch diese Ergebnisse hielten eine ganz besondere Überraschung bereit: Die Freundinnen durften sich gemeinsam mit ihren Mixed-Partnern Treppchen Nr. 3 und somit Bronze im Mixed 3 teilen.

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Foto: privat
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Foto: Privat

Am Samstag, 20.05. standen die beiden Sportlerinnen im Doppel-Halbfinale Margrit Finck und Britta Freimuth gegenüber. Nach einem deutlichen Sieg (5:11, 7:11 und 3:11) zogen die beiden vom Stützpunkt Dietersheim ins Finale im Doppel der Damen, Klasse 3 ein. Neben dem Halbfinale hatten Rehr und Leidenberger nach diesem Spiel aber auch zwei neue Freundinnen gewonnen.

Leidenberger musste sich an diesem Tag noch im Viertelfinale  im Damen Einzel Klasse 3 Angelika Schlautmann stellen. Nach einem klaren 3:0 stand Leidenberger im Halbfinale gegen Andrea Herrmann an der Platte und zog nach drei Sätzen (8:11, 7:11 und 5:11) ins Einzel-Finale der Damen Klasse 3 ein.

An diesem Abend fand ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung, die Players-Party statt, bei der nicht nur Thorsten Boomhuis (Gründer PPP Deutschland), Nenad Bach (Gründer und Vorstandsmitglied von PingPongParkinson) und Markus Maria Profitlich einen Auftritt hatten, sondern auch der Mixed-Doppel-Partner von Claudia Rehr, Gunnar Sahr mit seinem bewegenden Song „Unser Weg“. Sein Lied berührte die Teilnehmer sichtlich,  zunächst befanden sich die Teilnehmer in atemloser Stille, viele der Zuhörer waren zu Tränen gerührt. Nachdem Gunnar Sahr die letzten Töne gesungen hatte, setzte ein tosender Applaus ein,  unterstrichen durch Standing Ovations.

Nenad Bach läutete mit seinem Hit „I love Ping Pong“ den Diskoabend ein und im Nu war die Tanzfläche voll besetzt. Ein gelungener Abend mit vielen wahnsinnig tollen Menschen.

Am Sonntag, im Finale konnten sich Rehr und Leidenberger den 3:0 Sieg gegen Herrmann und Stahlberg erspielen und haben sich damit Gold geholt.

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Quelle: www.PingPongPhoto.de / (tt) Thomas Ullrich

Leidenberger musste dann noch im Damen Einzel gegen Nicole Klemp ran. Leidenberger verlor 0:3 und hat sich somit die Silbermedaille im Damen Einzel Klasse 3 geholt.

Als die beiden dann gemeinsam ganz oben auf dem Treppchen standen, mit Blick auf die Tribüne und die jubelnde Ping Pong Familie, fühlten sie sich wie im Traum!

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Foto: Privat

WAHNSINN! Dass wir diese Veranstaltung miterleben durften und Teil von etwas ganz Großem sein durften.

Der Vorsitzende Thorsten Boomhuis ehrte die beiden noch mit einem besonderen Gruß „Danke, dass ihr dabei wart und die GO durch Eure lockere und liebenswerte Art so bereichert habt!“

Mit strahlenden Augen kehren die beiden „Goldmädels“, wie sie inzwischen auch in Dietersheim genannt werden,  nach Hause zurück und ziehen folgendes Fazit:

„Wir sind überglücklich, dass wir den Schritt gewagt haben, an den German Open 2023 in Düsseldorf teilzunehmen und freuen uns schon auf die PPP-WM vom 25-30. September in Wels!!!“

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